Hier haben wir Informationen für Landausflüge in Tanger auf eigene Faust zusammengestellt. Die marokkanische Großstadt hat ca. 1 Millionen Einwohner und liegt im Nordwesten des nordafrikanischen Landes direkt an der Straße von Gibraltar. Aufgrund dieser günstigen Lage wird Tanger regelmäßig von Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Zum Beispiel im Rahmen von erweiterten Kanaren Kreuzfahrten. Viele Tagestouristen kommen zudem vom nahen Andalusien mit einer Fähre hierher.
Tanger war 45 Jahre lang (1912-1956) eine internationale Zone, die von acht Ländern gemeinsam verwaltet wurde. Alle Waren konnten ohne Zoll eingeführt, verkauft oder wieder ausgeführt werden. Es gab einen internationalen Gerichtshof und mehrere Postämter, die jeweils Briefmarken ihres Landes verkauften. Alle diese Vorrechte ließen Tanger in kürzester Zeit zur blühenden, reichen und durch die zahlreichen Fremdeinflüsse nicht typisch marokkanischen Stadt werden. Diese Blütezeit endete im Jahre 1956, als Tanger Teil des neuen Staates Marokko wurde. Die Stadt und gesamte Norden des Landes wurden danach planmäßig vernachlässigt. Erst seit dem Tod des Königs Hassan II im Jahre 1999 wird hier wieder investiert. Insbesondere die Verlegung des Containerhafens hat das Stadtbild positiv verändert. Sehenswert ist die Medina mit dem interessanten Kasbah-Museum, das in dem ehemaligen Palast des Sultans untergebracht ist. Im Umland locken das Kap Spartel und die Grotten des Herkules viele Landausflügler an. Die Landeswährung ist der Marokkanischer Dirham (MAD). Für einen Euro bekommt man derzeit ca. 10,75 MAD. Weitere Informationen für Landausflüge in Tanger gibt es auf der Webseite von Visit Tanger. Stand: März 2021
Der Kreuzfahrthafen von Tanger
Der Hafen von Tanger wird derzeit umgestaltet und soll in Zukunft nur noch touristisch genutzt werden. Das wurde möglich, weil knapp 50 Kilometer östlich von Tanger ein riesiger neuer Containerhafen gebaut wurde. In Tanger selbst machen seither nur noch Fähren, Yachten und Kreuzfahrtschiffe fest.
Kreuzfahrtschiffe machen in der Regel an der sehr langen Mole am westlichen Rand des Hafens Port de Tanger Ville fest. Auf der Mole gibt es keine touristische Infrastruktur. Am Hafenausgang warten Stadtführer und Taxis auf die Landausflügler.
Mobil in Tanger auf eigene Faust
Das Thema Mobilität ist ein zentraler Punkt für alle Kreuzfahrer, die ihre Kreuzfahrtausflüge in Tanger auf eigene Faust planen. Letztlich geht es um die Frage, wie man vom Hafen zu den gewünschten Landausflugszielen kommt. Dazu haben wir hier Informationen zusammengestellt. Einen Stadtplan von Tanger und eine Karte der Region haben wir hier hinterlegt.
Zu Fuß
Urlauber, die Landausflüge in Tanger auf eigene Faust planen, können über die lange Mole in die Stadt laufen. Die Medina grenzt praktisch direkt an den Hafen. Der Weg vom Liegeplatz über die lange Mole bis zum Hafenausgang zieht sich etwas. Schätzungsweise läuft man gut einen Kilometer bis an den Rand der Altstadt. Die genaue Distanz hängt letztlich vom exakten Liegeplatz ab.
Taxis
Auch in Tanger werden Petit Taxis und Grand Taxis unterschieden. Die türkisfarbenen Petit Taxis mit dem gelben Streifen sind für den innerstädtischen Verkehr vorgesehen und verpflichtet, das Taxameter einzuschalten.
Wer eine Tour ins Umland möchte, sollte nach einem der cremefarbenen Grand Taxis umsehen. Wichtig ist das Taxameter oder eine klare Vereinbarung über den Fahrpreis vor Antritt der Fahrt.
Stadtführer
Wer möchte, kann am Hafenausgang die Dienste von lizenzierten Stadtführern mit und ohne Wagen in Anspruch nehmen. Nicht wenige sprechen Deutsch und werben intensiv um die ankommenden Urlauber. Wenn man jemanden findet, der einem zusagt, kann man sich ruhig darauf einlassen. Es ist zum Beispiel ganz hilfreich, in der Medina geführt zu werden.
Busrundfahrten
Das Unternehmen Tanger City Tour (tanger.city-tour.com) bietet einen Hop-on Hop-off Service in Tanger. Es gibt eine Stadtrundfahrt mit insgesamt 11 Haltepunkten. Der Haltepunkt 1 ist am Fuß der Mole. Eine weitere Tour geht bis zum Kap Spartel und zu den Grotten des Herkules. Leider gibt es keinen Service in deutscher Sprache.
Öffentliche Busse
Das öffentliche Busnetz in Tanger wird von der Firma ALSA Tanger betrieben. Manche werden die Firma zum Beispiel aus Agadir oder Marrakesch kennen. Die normale Fahrkarte kostet 3,50 MAD. Leider gibt es keine Busverbindungen direkt am Hafen. Die ersten Haltestellen befindet sich hinter dem Grand Socco und erschließen die Neustadt.
Mietwagen
Es gibt in Tanger zahlreiche lokale und internationale Mietwagenfirmen. Bekannte Anbieter wie Hertz, Europcar oder Budget haben ihre Büros an der Av. Mohamed IV. Hertz ist laut Google Maps zum Beispiel 1,4 Kilometer vom Hafenausgang (für Fußgänger) entfernt. Bei Sixt hat man mehrere Auswahlmöglichkeiten. Eine davon ist „Tanger Port de la Ville“. Man kann den Wagen also offenbar am Hafen übernehmen. Die Straßen in und um Tanger herum sind gut.
Landausflüge in Tanger buchen
Es ist nicht jedermanns Sache, sich in einer arabischen Großstadt wie Tanger auf eigene Faust zu bewegen. Die fremde Kultur verunsichert, auch wenn die Fassade der Stadt teilweise recht modern wirkt. Das gilt natürlich besonders für Überlandfahrten. Für den Tag in Tanger werden an Bord zahlreiche organisierte Landausflüge angeboten. Wer es individueller mag oder von den hohen Landausflugspreisen an Bord abgeschreckt wird, sollte sich die Angebote lokaler Veranstalter einmal ansehen.
Ein Auswahl an Angeboten gibt es oben*. Die Tiefpreisgarantie, eine 24-Stunden-Stornierungsfrist und zahlreiche Kundenbewertungen helfen bei der Auswahl und geben Sicherheit bei der Buchung. Weitere Angebote findet man auch bei GetYourGuide*.
Sehenswürdigkeiten für Landausflüge in Tanger
Man kann problemlos einen erlebnisreichen Tag in Tanger verbringen. Aber auch im Umland gibt es diverse spannenden Ziele für Kreuzfahrtausflüge für einen erlebnisreichen Tag in Tanger auf eigene Faust.
Tanger
Die Medina kann man vom Hafen aus gut zu Fuß erreichen. Jedes Gewerbe hat in der Medina mit ihren engen und verwinkelten Gassen sein eigenes kleines Viertel. Der Petit Socco im Herzen der Medina ist ein stimmungsvoller Platz mit zahlreichen Cafés. Wer möchte, kann hier den berühmten marokkanischen Minztee (Thé à la Menthe) probieren. Etwas östlich des Petit Socco befindet sich die Große Moschee, die Tanger dem Sultan Moulay Ismail verdankt. Er ließ sie an der Stelle einer alten Moschee errichten, die die Portugiesen im 15. Jahrhundert zur Kathedrale des Heiligen Geistes umgebaut hatten.
Die wehrhafte Kasbah (Zitadelle) befindet sich auf dem Hügel über der Medina. Sultan Moulay Ismail ließ im 17. Jahrhundert in der Kasbah seinen Palast errichten ließ. Sehenswert ist das Musée de la Kasbah, das in dem ehemaligen Palast untergebracht ist.
Ein weiteres interessantes Museum in der Medina ist die frühere diplomatische Vertretung der USA (America Legislation). Tanger war lange die diplomatische Hauptstadt Marokkos. Die amerikanische Gesandtschaft in Tanger war von 1821 bis 1961 hier ansässig. Heute können die Räumlichkeiten besichtigt werden.
Der Grand Socco ist der zentrale Platz der Stadt. Er verbindet die Medina mit der Neustadt (Ville Nouvelle) und wurde in der 1920er-Jahren angelegt. Offiziell heißt der Platz heute Place du Grand 9 Avril 1947. Ein Name der aber selten gebraucht wird. Direkt an den Grand Socco grenzt der schöne Park Jardins de La Mendoubia.
Landausflüge ins Umland
Das Kap Spartel an der Straße von Gibraltar wird manchmal fälschlicherweise als nördlichster Punkt Afrikas dargestellt. Auch wenn das nicht ganz stimmt, ist das Kap ein schönes Landausflugsziel. Man kann die Wendeltreppe zur Plattform des Leuchtturms hinaufsteigen und die Aussicht auf die Straße von Gibraltar und den regen Schiffsverkehr genießen. Der schöne Strand, der hier beginnt, wirkt einladend, doch sollte man beim Schwimmen im Atlantik sehr vorsichtig sein. Einige Kilometer weiter die Küste entlang kann man die Grotten des Herkules besuchen, die schon in vorgeschichtlicher Zeit als Steinbruch dienten. Wenn dann noch Zeit ist, ist der Parc Perdicaris ein schönes Ziel. Oder man verbringt zwei oder drei Stunden in Asilah, das ca. 40 Autominuten südlich der Grotten direkt am Meer liegt. Die weiße Stadt mit ihrer sauberen Medina bietet schöne Fotomotive.
Ein Tagesausflug in die Rifberge führt in die 120 Kilometer entfernte Stadt Chefchaouen (Chaouen) mit ihren blau getünchten Häusern. Das im 15. Jahrhundert gegründete Städtchen war ein Zufluchtsort für Mauren und Juden, die bei der christlichen Wiedereroberung Spaniens vertrieben wurden. Der Ort war über Jahrhunderte völlig von seiner Umgebung abgeschlossen, sodass andalusische Architektur, Gärten und Handwerkskünste unverändert erhalten blieben.
Unterwegs kann man auch die Stadt Tetouan besuchen. Die Großstadt war früher Hauptort des spanischen Protektorats Nordmarokko. Mit ihren weißen Häusern, die sich über dem Mittelmeer von den Hängen des Riffs abheben, hat Tetouan andalusisches Gepräge. Die weitläufige Medina gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-/Werbelinks.