Hier haben wir Informationen für Landausflüge in Riga auf eigene Faust zusammengestellt. Die Hauptstadt Lettlands hat heute fast 700.000 Einwohner und ist damit die größte Stadt des Baltikums. Das beliebte Ziel von Ostsee Kreuzfahrten hat im Laufe der Jahre zahlreiche Beinamen erhalten. Man nennt sie zum Beispiel „Paris des Nordens“ oder „Metropole des Bernsteins“. Bei einem Spaziergang durch die Gassen der hanseatisch geprägten Altstadt bekommt der Besucher eine Ahnung davon, dass Riga einst eine der reichsten Hansestädte war. Der Dom, größter Sakralbau des Baltikums, mit der einst größten und noch immer einer der klangschönsten Orgeln der Welt, wetteifert mit der Petrikirche. Daneben prahlen barocke Bürgerhäuser mit reichen Verzierungen.
Neben der geschichtsträchtigen Altstadt zieht auch die Neustadt mit ihren Jugendstilhäusern viele Landausflügler an. Kein Wunder, dass Riga bereits seit 1997 zum Weltkulturerbe der UNESCO gezählt wird. Lettland ist seit 2004 Mitglied der EU, die Landeswährung ist der Euro. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite von Live Riga. Stand: April 2023
Der Kreuzfahrthafen von Riga
Fast alle Kreuzfahrtschiffe fahren den Fluss Düna hinauf und legen zentrumsnah vor der großen Schrägseilbrücke (Vanšu-Brücke) an. Hier gibt es vier Liegeplätze hintereinander mit den Bezeichnungen MK-3, MK-4, JPS-1 und JPS-2. Wenn nur ein Kreuzfahrtschiff im Hafen liegt, wird in der Regel der Liegeplatz MK-4 vor der Vanšu-Brücke genutzt. Ganz vorne bei Liegeplatz JPS-2 gibt es ein älteres Riga Cruise Terminal. Weitere Informationen findet man auf der Webseite des Freeport of Riga. Es gibt leider derzeit keinen Cruise Schedule, aber eine Rubrik Ships in Port. Der Riga Passenger Port hat zudem eine eigene Webseite.
Im Ausnahmefall machen Kreuzfahrtschiffe vereinzelt auch auf der Insel Krievu Sala (KRS-1) im Mündungsbereich der Düna fest. TUI Cruises ist eine der wenigen Reedereien, die diesen Liegeplatz gelegentlich nutzt. Infrastruktur gibt es hier nicht und die Innenstadt von Riga ist zehn Kilometer entfernt. Die Urlauber werden mit Shuttlebussen nach Riga gefahren.
Es gibt bisher wenig Infrastruktur an den Liegeplätzen. Bis 2027 soll ein Stück weiter nördlich einer neuer Passagierhafen mit drei Liegeplätzen und einem modernen Terminalgebäude (Riga Ropax Terminal) entstehen. Hier können dann auch Kreuzfahrtschiffe mit einer Länge von mehr als 300 Metern anlegen.
Mobil in Riga auf eigene Faust
Das Thema Mobilität ist ein zentraler Punkt für alle Kreuzfahrer, die ihre Kreuzfahrtausflüge in Riga auf eigene Faust planen. Letztlich geht es um die Frage, wie man vom Hafen zu den gewünschten Landausflugszielen kommt. Dazu haben wir hier Informationen zusammengestellt. Vorab einige Entfernungsangaben zu beliebten Sehenswürdigkeiten für Landausflüge in Riga:
- Domplatz: 950 Meter (zu Fuß)
- Schwarzhäupterhaus: 1,2 km (zu Fuß)
- Drei Brüder: 750 Meter (zu Fuß)
- Alberta iela (Jugendstil): 1,2 km (zu Fuß)
- Lettische Nationalbibliothek: 1,8 km (zu Fuß)
- Zentralmarkt: 2 km (zu Fuß)
Zu Fuß
Die sehenswerte Altstadt Rigas kann man vom Hafen aus gut zu Fuß erreichen. Gut für Landausflügler, die Riga auf eigene Faust erkunden möchten. Wenn das Kreuzfahrtschiff vor der großen Schrägseilbrücke (Vanšu-Brücke) liegt, geht man ca. 1,2 Meter bis zum Rathausplatz. Vom Passagierterminal am obersten Liegeplatz sind es etwa 1,7 Kilometer. Einen Stadtplan der Touristeninformation haben wir hier hinterlegt.
Sehenswürdigkeiten für Landausflüge in Riga: 1-Jugendstilviertel, 2-Dom, 3-Schwarzhäupterhaus, 4-St. Petrikirche, 5-Drei Brüder, 6-Zentralmarkt, 7-Lettische Nationalbibliothek, 8-Geburtskathedrale, 9-Lettisches Nationales Kunstmuseum, 10-Riga by Canal Bootsfahrten, 11-Freiheitsdenkmal
Shuttlebusse
Die Reedereien bieten in Riga bieten gelegentlich einen Shuttlebus in Richtung Altstadt an. Trotz der kurzen Entfernungen. Näheres dazu erfährt man an Bord. Bei MSC Cruises kostete dieser Service zuletzt 8,99 Euro. Ziel der Busse war der Bahnhof von Riga, der (vom Hafen aus gesehen) hinter der Altstadt liegt. Man brauchte nur noch die Straße überqueren und war in der Altstadt.
Wenn das Kreuzfahrtschiff auf der Insel Krievu Sala im Mündungsbereich der Düna anlegt, dürfte es aufgrund der abgelegenen Lage des Liegeplatzes einen kostenlosen Shuttlebus in Richtung Altstadt geben.
Stadtrundfahrten
Es gab immer mehrere Anbieter von sogenannten Hop-on Hop-off Touren in Riga. Obwohl dieser Service hier eigentlich nicht nötig ist. Wenn Kreuzfahrtschiffe im Hafen liegen, warten die Busse in der Regel am Hafenausgang. Ein Anbieter ist zum Beispiel die Firma Riga Sightseeing Service (riga-tour.lv). Die Veranstalter von Stadtrundfahrten haben oft mehrere Routen im Programm und bieten auch Kanaltouren an.
Öffentliche Verkehrsmittel
Die Rigaer Verkehrsbetriebe Rigas satiksme haben eine englischsprachige Webseite mit Routenplaner. Es gibt in der Straßenbahnlinien, Oberleitungsbusse (Trolleybusse), Expressbusse und reguläre Buslinien. In der Regel kommt man jedoch ohne öffentliche Verkehrsmittel aus.
Taxis
Die Touristeninformation rät den Besuchern der Stadt auf den Taxi-Tarif zu achten, der auf den hinteren Türen der Taxis aufgedruckt ist. Es gibt keinen festgelegten Tarif und sehr viele Taxiunternehmen. Der Kunde muss selber vergleichen und darauf achten, dass das Taxameter eingeschaltet wird. Zwei bekannte Taxizentralen sind Red Cab Taxi (redcab.lv) und Baltic Taxi (baltictaxi.com). Die Bolt App ist in Riga laut Touristeninformation weit verbreitet.
Bootsfahrten
Wer möchte, kann Bootsfahrten auf dem Rigaer Stadtkanal oder auf der Düna unternehmen. Die Routen kann man dieser Karte entnehmen. Die historischen Holzboote starten in der Nähe des Freiheitsdenkmals. Eine Stunde kostete zuletzt 15 Euro. Weitere Informationen findet man auf der Webseite von Riga by Canal.
Fahrräder
Mit einem Fahrrad ist man mobiler und hat einen größeren Radius. Ideal, um Riga auf eigene Faust zu erkunden. Es gibt in der Stadt mehrere Firmen, die Fahrräder verleihen. Auch E-Scooter von mehreren Anbietern gibt es in Riga an nahezu jeder Straßenecke.
Manche Anbieter bieten die Lieferung der Räder zum Hafen an, was natürlich sehr nützlich ist. Zu den Anbietern gehört zum Beispiel die Firma BicycleRental.lv. Für ein E-Bike zahlt man derzeit 25 Euro. Die Lieferung kostet 5 Euro. Man kann aber natürlich auch zum Laden in der Altstadt laufen.
Mietwagen
Die Firma Sixt aus München ist in Riga mit mehreren Büros vertreten. Europcar hat eine Niederlassung am Kronvalda Park unweit des Jugendstilzentrums.
Landausflüge in Riga buchen
Für den Tag in Riga werden an Bord zahlreiche organisierte Landausflüge angeboten. Wer es individueller mag oder von den hohen Landausflugspreisen an Bord abgeschreckt wird, sollte sich die Angebote lokaler Veranstalter einmal ansehen.
Landausflüge in kleinen Gruppen mit Hafenabholung, Pünktlich-zurück-zum-Schiff-Garantie und deutschsprachigen Reiseleitern (bei den meisten Touren) gibt es oben*. Weitere Aktivitäten und Kreuzfahrtausflüge in Riga findet man bei Viator*.
Sehenswürdigkeiten für Landausflüge in Riga
Die große Mehrheit der Urlauber verbringt den Tag in Riga. Neben der berühmten Altstadt locken die Markthallen und das Jugendstil-Viertel viele Landausflügler an. Obwohl die Stadtbefestigungen bereits Mitte des 19. Jahrhunderts beseitigt worden sind, ist der Festungscharakter immer noch erkennbar. Anstelle der Stadtmauer findet man heute einen schönen Park. An schönen Tagen ein herrlicher Platz um sich etwas von den Besichtigungen zu erholen. Auch eine Bootsfahrt ist dann eine schöne Idee. Dies sind die beliebtesten Ziele für Landausflüge in Riga auf eigene Faust.
Die Altstadt
Die Altstadt ist der älteste und touristisch wohl interessanteste Teil Rigas. Hier befinden sich viele der bekannten Sehenswürdigkeiten wie der Rigaer Dom, die Petrikirche, das Schwarzhäupterhaus oder die „Drei Brüder“. Im Jahre 1997 hat die UNESCO das historische Zentrum der Stadt in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Riga war eine reiche Hansestadt. Die Gildehäuser und die mächtigen Backsteinkirchen künden von der Macht und dem Reichtum in dieser Epoche. Man kann in der Altstadt herrlich bummeln. Es gibt neben den Sehenswürdigkeiten viele Geschäfte und unzählige Restaurants und Cafés.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Stadtbefestigung geschleift. An deren Stelle befinden sich heute Grünflächen, Parks und der Stadtkanal. Hier kann man heute schöne Spaziergänge machen oder mit dem Boot fahren.
Dom zu Riga
Der Domplatz ist der mit Abstand größte Platz der Altstadt. Hier münden sieben Straßen. Der Platz wurde erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts angelegt und ist von Gebäuden aus dieser Zeit gesäumt. Viele mittelalterliche Häuser wurden abgerissen, um dem Dom mehr Geltung zu verschaffen. Die größte Kirche des Baltikums sieht man bereits vom Kreuzfahrtschiff aus. Allein für den Rohbau des 2 Meter dicken Mauerwerks brauchte man im 13. Jahrhundert angeblich 50 Jahre. Ihr heutiges Aussehen bekam der Dom erst zwischen 1881 und 1914. Die berühmte Walcker Orgel war bei ihrer Fertigstellung die größte Orgel der Welt. Noch heute werden im Dom viele Konzerte veranstaltet.
Das Schwarzhäupterhaus
Das Schwarzhäupterhaus am Rathausplatz wurde im Jahre 1334 erstmals in einer Urkunde erwähnt und ist seit etwa 700 Jahren das Wahrzeichen Rigas. Im 14. Jahrhundert entstanden in vielen Städten der Hanse sogenannte Artushöfe als gesellschaftliche Treffpunkte. Neben dem Schwarzhäupterhaus in Riga ist insbesondere der Artushof in Danzig bekannt. Das Schwarzhäupterhaus kann besichtigt werden. Der Eintritt liegt bei 7 Euro. Es gibt ein Ticket mit Kaffee für 8 Euro und ein Ticket mit einem Glas Wein für 9 Euro.
Der Compagnie der Schwarzen Häupter gehörten ausschließlich unverheiratete Kaufleute an. Viele Landausflügler sind den mächtigen Schwarzhäuptern vielleicht bereits in Tallinn begegnet. Angeblich verdanken wir der Compagnie sogar den Weihnachtsbaum. Die Schwarzhäupter wollten 1510 eine riesige Tanne in der Stadt verbrennen und mitten im Winter ein Freudenfeuer veranstalten. Aber als sie die wuchtige Tanne endlich auf den Rathausplatz geschleppt hatten, bekamen sie angesichts ihres feurigen Vorhabens kalte Füße. Mit dem riesigen Baum hätten sie womöglich die ganze Stadt in Brand gesteckt. Während sich nun drinnen die Bruderschaft beratschlagte, zogen draußen spielende Kinder Wollfäden aus ihren gestrickten Handschuhen, kramten in den Taschen nach Nüssen, Bändern und getrockneten Beeren und begannen damit den Baum zu schmücken. Als die Herren mit den schwarzen Hüten später die wunderliche Verwandlung sahen, beschlossen sie, die bunt geschmückte Tanne zur Freude aller mitten in der Stadt aufzustellen und noch prächtiger zu schmücken. An derselben Stelle, wo vor genau 500 Jahren der erste geschmückte Weihnachtsbaum stand, zählt heute eine Digitaluhr die Tage und Stunden bis Weihnachten herunter.
Die Petrikirche
Die Petrikirche hat den mit 120,7 Metern höchsten Turm der Altstadt und ist weithin sichtbar. Die große dreischiffige Basilika wurde im Stil der Backsteingotik errichtet und 1209 erstmals erwähnt. Im 2. Weltkrieg wurde das Gotteshaus stark beschädigt und ab 1973 wieder aufgebaut. Die Rekonstruktion der Barockorgel von 1734 wurde erst in den letzten Jahren in Angriff genommen. Die Petrikirche kann besichtigt werden. Von der Aussichtsplattform hat man einen sehr schönen Blick über die Altstadt. Der Eintritt liegt bei 9 Euro.
Zwischen der Petrikirche und dem benachbarten Konventhof findet man eine Skulptur der Bremer Stadtmusikanten. Die Skulptur ist ein Geschenk der Partnerstadt Bremen. Esel, Hund, Katze und Hahn gucken durch einen Spalt des Eisernen Vorhangs.
Die drei Brüder
In der Altstadt stehen die ältesten Wohnhäuser Rigas. Die sogenannten „Drei Brüder“ sind ein Wahrzeichen der Stadt. Interessanterweise handelt es sich um drei sehr verschiedene Gebäude, die auch zu völlig unterschiedlichen Zeiten erbaut wurden. Der Legende nach allerdings von drei Männern einer Familie.
Jugendstil
Die nur circa 10 Gehminuten von der Altstadt entfernte Neustadt mit ihren Jugendstil-Vierteln ist Teil des Weltkulturerbes der UNESCO. Als der Jugendstil im späten 19. Jahrhundert in Mode kam, war Riga eine sehr reiche Stadt. Man konnte es sich leisten, mit der Mode zu gehen und wollte mit Wien, Prag oder Paris konkurrieren. In der Neustadt wurden während dieser Zeit mehr als 800 Jugendstilhäuser in Auftrag gegeben. Dafür ist Riga heute berühmt. Viele Gebäude konnten nach dem Zerfall der UDSSR renoviert werden und funkeln wieder in altem Glanz. Freunde der schönen Jugendstil-Architektur kommen hier voll auf Ihre Kosten. Insbesondere die Alberta iela gilt als die Jugendstilperle der Stadt. Diese befindet sich in hinter dem Kronvalda Park unweit des Hafens. In der Albert iela 12 ist das Museum Rigaer Jugendstilzentrum.
Lettische Nationalbibliothek
Wenn man auf der Höhe der Altstadt den Fluss Düna über die Brücke Akmens Tilts überquert, erreicht man am anderen Ufer die beeindruckende neue Lettische Nationalbibliothek (lnb.lv). Das moderne Gebäude ist 68 Meter hoch und wurde 2014 eingeweiht. Die Bücher wurden damals in einer langen Menschen- und Bücherkette hierher gebracht. Wer das Gebäude besichtigen möchte, muss sich am Welcome Desk auf Ebene 1 einen Besucherpass besorgen. Ebene 11 und 12 mit einem 360°-Blick auf Riga stehen den Besuchern außerhalb von Veranstaltungen zur Verfügung.
Der Zentralmarkt
Was macht man mit einer riesigen Halle für Zeppeline, wenn es keine Zeppeline mehr gibt? In der Nähe von Berlin ist ein riesiges Schwimmbad entstanden. Hier wurden vier dieser massiven Hallen zu Markthallen um gebaut. Diese liegen von Hafen aus gesehen hinter der Altstadt und lohnen einen Abstecher. Auf über 70.000 Quadratmetern erstrecken sich unzählige Stände mit Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse. Auch wenn sich hartnäckig der Mythos hält, der Zentralmarkt sei der größte Markt Europas, sind die Letten mit Superlativen vorsichtig.
Lettisches Nationales Kunstmuseum
Kunstfreunde sollten einen Besuch des Nationalen Kunstmuseums (lnmm.lv) in Erwägung ziehen. Es befindet sich in der Parkanlage Esplanade östlich der Altstadt und kann vom Hafen aus durchaus zu Fuß erreicht werden. Der Eintritt liegt bei 6 Euro. Nach einer Renovierung ist das Museum seit 2016 wieder geöffnet.
Geburtskathedrale
Ganz in der Nähe und ebenfalls im Park Esplanade bietet die prachtvolle orthodoxe Geburtskathedrale ein wunderschönes Fotomotiv. Die größte orthodoxe Kathedrale im Baltikum wurde im neobyzantinischen Stil errichtet und 1883 fertiggestellt. Das Innere ist reich verziert. Während der Sowjetzeit war die Kathedrale ein Planetarium und ein Restaurant. Danach wurde das Gebäude aufwendig saniert.
Freiheitsdenkmal
Das fast 43 Meter hohe Freiheitsdenkmal entstand während der ersten lettischen Unabhängigkeit in den 1930er-Jahren. Es befindet sich ca. einen Kilometer vom Hafen entfernt im Grüngürtel der früheren Stadtbefestigung.
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