Viele Kreuzfahrtgäste sind auf der Suche nach kostengünstigen Alternativen zu den Landausflügen der Reedereien. In diesem Beitrag zeigen wir, wie man Landausflüge in Klaipeda auf eigene Faust gestalten kann. Mit Hafeninformationen, Verkehrsoptionen, lohnenswerten Landausflugszielen und Angeboten lokaler Landausflugsveranstalter. Vorab einige Informationen zu diesem schönen Kreuzfahrtziel. Klaipeda ist eine litauische Hafenstadt an der Ostsee. Historisch war die Stadt unter dem Namen Memel bekannt und gehörte lange Zeit zu Preußen und Deutschland. Die Altstadt besitzt ein rechtwinkliges Straßenraster und wurde 1969 zum Kulturdenkmal erklärt. Klaipeda liegt am Übergang vom Kurischen Haff zur offenen See. Eine Personenfähre fährt vom alten Fährterminal in der Altstadt hinüber nach Smiltyne auf der Kurischen Nehrung. Diese zählt zu den schönsten Küstenlandschaften Europas. Wanderdünen, Fischerdörfer, Kiefernwälder und endlose Sandstrände machen Klaipeda und die Nehrung zu einem beliebten Ziel für Landausflüge in der Ostsee. Weitere Informationen findet man auf der Webseite der lokalen Touristeninformation. Letzte Aktualisierung: November 2025
Weitere Hafenportraits für Landausflüge in der Ostsee auf eigene Faust: Aarhus, Danzig, Helsinki, Kopenhagen, Riga, Stockholm, Tallinn, Visby (Gotland)
Diese Fragen werden wir in diesem Hafenportrait von Klaipeda und Umgebung beantworten:
- Wo legt das Kreuzfahrtschiff in Klaipeda an?
- Wie komme ich vom Hafen zu meinem Ziel? Welche Verkehrsmittel gibt es?
- Wo kann ich Landausflüge unabhängig von der Reederei buchen?
- Welche Sehenswürdigkeiten Klaipedas kann ich zu Fuß erreichen?
- Wie komme ich am schnellsten an den Strand?
- Was kann ich auf der Kurischen Nehrung sehen und erleben?
- Welche Highlights gibt es noch?
Wo legt mein Kreuzfahrtschiff in Klaipeda an?
Kreuzfahrtschiffe fahren zwischen der Nordspitze der Kurischen Nehrung und dem Festland hindurch in das Kurische Haff. Die Einfahrt ähnelt einer Flussmündung. Wenig später erreichen die Kreuzfahrtschiffe bereits das Klaipeda Cruise Terminal. Hier machen auch die Kreuzfahrtschiffe von AIDA Cruises und TUI Cruises (Mein Schiff) fest. Auf der Webseite des Hafens findet man einen Cruise Schedule. Im Jahre 2025 wurden insgesamt 59 Kreuzfahrtschiffe begrüßt.
Der Kreuzfahrthafen besteht im Prinzip nur aus einer langen Mole, die 2003 in der Nähe des Stadtzentrums gebaut wurde. Hier machen die Kreuzfahrtschiffe fest. Offiziell hat der Liegeplatz die Bezeichnung 28-33. Es kann aber nur ein großes Kreuzfahrtschiff anlegen. Die Touristeninformation ist auf der Mole mit einem mobilen Stand vertreten. Sonst gibt es direkt am Schiff keine Infrastruktur.
Landausflüge in Klaipeda buchen
Für den Tag in Klaipeda werden an Bord zahlreiche organisierte Landausflüge angeboten. Wer es individueller mag oder von den hohen Landausflugspreisen an Bord abgeschreckt wird, sollte sich die Angebote lokaler Veranstalter einmal ansehen.
Landausflüge in kleinen Gruppen mit Hafenabholung, Pünktlich-zurück-zum-Schiff-Garantie (inkl. ERGO Reiseversicherung) und (meist) deutschsprachigen Reiseleitern gibt es bei Meine Landausflüge* (s. oben). Für Sicherheit bei der Ausflugsplanung sorgen eine Geld-zurück-Garantie (bei Hafenausfällen) und eine kostenlose Stornierungsoption bis 24 Stunden vor Ausflugsbeginn. Weitere Aktivitäten und Kreuzfahrtausflüge in Klaipeda findet man bei GetYourGuide*.
Mobilität in Klaipeda: Tipps für Kreuzfahrer
Das Thema Mobilität ist ein zentraler Punkt für alle Kreuzfahrer, die ihre Kreuzfahrtausflüge in Klaipeda auf eigene Faust planen. Letztlich geht es um die Frage, wie man vom Hafen zu den gewünschten Landausflugszielen kommt. Dazu haben wir hier Informationen zusammengestellt. Vorab einige Entfernungsangaben zu beliebten Sehenswürdigkeiten für Landausflüge in Klaipeda. Bei Landausflügen auf dem Festland nehmen wir die Entfernung ab dem Klaipeda Cruise Terminal und bei Landausflügen auf der Kurischen Nehrung ab dem Fähranleger der Personenfähre in Smiltyne.
- Theaterplatz: 800 Meter (ab Hafen in Klaipeda)
- Skulptur einer Maus: 850 Meter (ab Hafen in Klaipeda)
- Svyturys Brauerei: 1,6 km (ab Hafen in Klaipeda)
- Palanga: 32,4 km (ab Hafen in Klaipeda)
- Vogelwarte Windenburger Eck: 52,6 km (ab Hafen in Klaipeda)
- Strand von Smiltyne: 950 Meter (ab Personenfähre Smiltyne)
- Meeresmuseum: 1,5 km (ab Personenfähre Smiltyne)
- Hexenhügel: 20 km (ab Personenfähre Smiltyne)
- Tote Dünen: 31,3 km (ab Personenfähre Smiltyne)
- Nida: 48,4 km (ab Personenfähre Smiltyne)
- Parnidis-Düne (große Düne): 49,8 km (ab Personenfähre Smiltyne)
Karte von Klaipeda und dem Stadtteil Smiltyne auf der Kurischen Nehrung: 1. Memelburg, 2. Theaterplatz und Altstadt, 3. Promenade an der Dange, 4. Altes Fährterminal Klaipeda, 5. Fährterminal Smiltyne, 6. Ostseestrand von Smiltyne, 7. Littauisches Meeresmuseum. Smiltyne (Sandkrug) ist der nördlichste Ort auf der Kurischen Nehrung und ein Stadtteil von Klaipeda.
Zu Fuß unterwegs: Sehenswürdigkeiten in Hafennähe
Wer möchte, kann Klaipeda auf eigene Faust zu Fuß erkunden. Der Theaterplatz am Rande der Altstadt ist nur ca. 800 Meter vom Hafen entfernt. Auf dem Weg ins Zentrum passiert man die historische Drehbrücke über den Burgkanal. Diese ist noch in Betrieb und öffnet sich für ein- und ausfahrende Segelyachten.
Günstig unterwegs: Mit dem Bus durch Klaipeda
In Klaipeda gibt es einen gut funktionierenden öffentlichen Nahverkehr. Verantwortlich ist die Verkehrsgesellschaft KKT. Die Webseite ist teilweise auf Englisch verfügbar. Man kann die Tickets kontaktlos im Bus kaufen, indem man eine Kreditkarte an das Lesegerät hält. Der Standard‑Einzelfahrschein im Stadtgebiet kostet etwa 0,70 € pro Fahrt. Für den Stadtverkehr in Klaipeda kostet eine Tageskarte ungefähr 4 € und gilt in der Zone 1 (Stadtgebiet). Man könnte mit einem öffentlichen Bus zum Beispiel die Mall Akropolis oder den Botanischen Garten erreichen.
Mit der Fähre zur Kurischen Nehrung
Der Stadtteil Smiltyne (Sandkrug) ist der nördlichste Ort auf der Kurischen Nehrung. Eine Personenfähre startet am alten Fährterminal von Klaipeda, direkt neben dem Kreuzfahrthafen. Man kann den Fähranleger sehen. Leider ist die Mündung der Dange dazwischen, sodass man insgesamt 1,2 km laufen muss. Die Fähren der Firma Keltas fahren alle 30 Minuten und kosten 1,70 Euro. Wer möchte, kann ein (gemietetes) Fahrrad mitnehmen. Weiter südlich, beim relativ neuen Klaipeda Passenger and Cargo Terminal, gibt es eine Fähre für Autos. Wer mit einem Mietwagen übersetzen möchte, ist hier richtig.
Flexibel unterwegs: Mietwagen in Klaipeda
Ein Mietwagen ist besonders praktisch, um die Umgebung von Klaipeda, wie die Kurische Nehrung oder Palanga, flexibel zu erkunden. Ein gültiger Führerschein und eine Kreditkarte sind in der Regel erforderlich, um ein Auto zu mieten. Bei Sixt gibt es einen Treffpunkt (Meet & Greet) direkt am Klaipeda Cruise Terminal. Die Niederlassungen von Sixt und Europcar sind ca. 1,1 km entfernt. Die Adresse lautet: Naujojo Sodo g. 1, Klaipeda.
Taxis, Uber & Co
Es gibt in der Stadt diverse Taxizentralen und mit etwas Glück bekommt man direkt am Klaipeda Cruise Terminal ein Taxi. Der führende Anbieter ist wohl Autopunkto Taxi (autopunktotaksi.lt) mit knapp 50 Taxis. Man kann bei der Firma ein Taxi telefonisch oder über die App des Unternehmens ordern. Die Fahrt wird über das Taxameter abgerechnet. Die Preise sind sehr übersichtlich. Es gibt eine Grundgebühr von 58 Cent und der Kilometer kostet tagsüber 79 Cent. Die Mindestgebühr für eine Fahrt liegt bei 3 Euro.
Uber ist in Klaipeda offiziell verfügbar und bietet mindestens den Standarddienst UberX an, den man wie gewohnt über die Uber-App bestellen kann. Zusätzlich ist Bolt verfügbar.
Radfahren in Klaipeda – Aktiv unterwegs
Das Geschäft der Firma Du Ratai (duratai.com) ist ca. 1,1 km vom Hafen entfernt. Man leiht die Fahrräder stundenweise oder für mehrere Tage. Außerdem gibt es Zubehör, etwa Helme oder Kindersitze. Ein E-Bike kostet 35 Euro für den Tag. Ein einfaches City Bike kostet nur 15 Euro. Wer möchte, kann auch Rennräder, Lastenräder und Mountainbikes bekommen. Ein Kindersitz kostet 5 Euro und einen Helm gibt es für 1 Euro. Die Webseite ist nur zum Teil in englischer Sprache erreichbar. Man findet die Angebote unter dem Menüpunkt „Paslaugos“ und dann „Bike Rental in Klaipeda“.
Klaipeda auf eigene Faust: Die Highlights für Kreuzfahrer
Klaipeda ist ein attraktives Kreuzfahrtziel an der litauischen Ostseeküste. Vom Hafen aus kann man die schöne Altstadt rund um den Theaterplatz zu Fuß erreichen. Sehr schön ist auch die Promenade an der Dange. Der Stadtteil Smiltyne liegt gegenüber der Innenstadt auf der Kurischen Nehrung. Diese ist ein Weltnaturerbe mit bemerkenswerten Sanddünen, herrlichen Stränden und malerischen Fischerdörfern. Auch ein Landausflug nach Palanga lohnt sich. Litauens bekanntester Badeort hat einen herrlichen Sandstrand. Sehenswert ist das Bernsteinmuseum Schloss des Grafen Feliks Tyszkiewicz. Dies sind die beliebtesten Ziele für Landausflüge in Klaipeda auf eigene Faust.
Karte der Sehenswürdigkeiten für einen Stadtbummel in Klaipeda: 1. Kettenbrücke und Schwarzes Gespenst, 2. Theaterplatz, 3. Wundermäuschen, 4. Alte Fachwerkhäuser, 5. Švyturys Brauerei, 6. Segelschiff Meridianas (Restaurant), 7. Promenade an der Dange, 8. Memelburg
Ein Stadtrundgang auf eigene Faust: Klaipedas schönste Orte
Wer möchte, kann Klaipeda auf eigene Faust zu Fuß erkunden. Eine mögliche Route stellen wir jetzt vor. Für den von uns beschriebenen Stadtrundgang benötigt man einen halben Ausflugstag. Wenn man nur die Kettenbrücke und den Theaterplatz sehen möchte, reichen auch zwei Stunden.
Kettenbrücke & Das schwarze Gespenst
Wir starten am Kreuzfahrtschiff und laufen 350 Meter bis zur Kettenbrücke. Das ist eine kleine, handbetriebene Drehbrücke über den Burgkanal und eine der markantesten Sehenswürdigkeiten auf dem Weg vom Kreuzfahrthafen in die Altstadt. Rechts neben der Brücke klettert eine gruselige schwarze Figur mit Kapuze an Land. Die Skulptur erinnert an eine Legende aus dem späten 16. Jahrhundert. Der aus Dithmarschen stammende Wächter Hans von Heide hat im Jahr 1595 angeblich ein Gespenst gesehen, das ihn vor einem Mangel an Getreide und Holz gewarnt hat und dann verschwand.
Theaterplatz & Theater
Das nächste Ziel ist bereits der Theaterplatz. Hier entstand 1819 das erste feste Theater, das allerdings 1854 einem Brand zum Opfer fiel. Das heutige Gebäude ist eine Nachbildung. Ein Brunnen und das berühmte Standbild des „Ännchen von Tharau“ auf dem Theaterplatz erinnern an den 1605 in Memel geborenen Dichter Simon Dach. Das alte Ännchen (eine Figur aus einem beliebten Volkslied von Dach) überlebte den 2. Weltkrieg nicht. Die Nachbildung eines Berliner Bildhauers wurde 1990 eingeweiht.
Altstadt & Wundermäuschen
Direkt hinter dem Theaterplatz befindet sich die kleine Altstadt von Klaipeda. Wir folgen der Turgaus gatve (Marktstraße), die Memels erste gepflasterte Straße war. Hier hat die Touristeninformation ihr Büro. Nach wenigen Metern auf der Marktstraße biegen wir links ab in die Altstadtgasse Mėsininkų gatve (Metzgerstraße) und erreichen nach ca. 70 Metern das Wundermäuschen. Man sagt, die nur 17 Zentimeter große Skulptur habe magische Kräfte. Die Wünsche, die man der kleinen Maus ins Ohr flüstert, gehen angeblich in Erfüllung. Auf jeden Fall ist die kleine Statue ein schönes Fotomotiv und ein beliebtes Ziel für Landausflüge in Klaipeda. Jetzt drehen wir wieder um und gehen über die Metzgerstraße bis zur Hohenstraße (Aukštoji gatve). Hier stehen einige der ältesten Fachwerkhäuser der Stadt, die ebenfalls schöne Fotomotive abgeben.
Švyturys Brewery & Meridianas
Wir setzen unseren Stadtrundgang in Klaipeda auf eigene Faust fort und erreichen nach ca. 450 Metern die Brauerei Švyturys. Die beliebte Brauerei befindet sich am Rand der Altstadt und besteht bereits seit 1784. Die heute sehr moderne Brauerei bietet ihren Besuchern verschiedene Verkostungen und Führungen an. Wer möchte, kann auch einfach die Gastro-Kneipe Švyturys Bhouse besuchen. Diese befindet sich direkt hinter einer Glaswand, die den Gaststättenbereich vom Produktionsraum der Brauerei trennt. Frisch gestärkt laufen wir jetzt 750 Meter zum Segelschiff „Meridianas“ an der Dange. Das historische Segelschiff (ein ehemaliges Schulschiff) ist heute dauerhaft am Ufer der Dange vertäut und dient als Restaurant.
Dange Promenade & Memelburg
Das Ufer der Dange ist eine schöne Promenade. Besonders im Sommer pulsiert hier das Leben. Wir gehen ca. 450 Meter am Fluss entlang bis zur großen Carlsbrücke (Pilies tiltas) über die Dange. Dabei kommt man an vielen Restaurants und Kneipen vorbei. Es werden außerdem Rundfahrten auf kleinen Ausflugsbooten angeboten. Wenn wir uns richtig erinnern, gibt es auch Tretboote.
Wir gehen dann durch die Unterführung unter der Carlsbrücke hindurch und sind nach 250 Metern wieder zurück an der Kettenbrücke. Wir überqueren die Brücke und biegen links ab in Richtung Memelburg. Die historische Ordensburg am Hafen gilt als Wiege der Stadt. In den Ruinen gibt es ein Museum und Ausstellungen zur Stadt- und Seefahrtsgeschichte. Die Memelburg befindet sich in Hafennähe. Man läuft ca. 350 Meter zurück zum Schiff.
Smiltyne und die Nordspitze der Kurischen Nehrung
Smiltyne (Sandkrug) ist der nördlichste Ortsteil der Kurischen Nehrung und liegt direkt gegenüber von Klaipeda am Kurischen Haff. In Smiltyne gibt es einen herrlichen Strand und einige Sehenswürdigkeiten. Dank einer Personenfähre ist die Nordspitze der Kurischen Nehrung ein Topziel für Landausflüge in Klaipeda auf eigene Faust.
Karte von Smiltyne und der Nordspitze der Kurischen Nehrung: 1. Personenfähre Klaipeda, 2. Fähranleger Smiltyne, 3. Besucherzentrum des Nationalparks Kurische Nehrung, 4. Museumsschiffe, 5. Meeresmuseum und Delfinarium, 6. Nordspitze der Kurischen Nehrung, 7. Endloser Ostseestrand
Fähre & Ostseestrand
Den Fähranleger kann man vom Kreuzfahrtschiff aus sehen. Leider liegt die Mündung der Dange dazwischen, sodass man erst 1,2 km laufen muss. Nach der kurzen Überfahrt ist man am Fähranleger in Smiltyne. Wer möchte, kann ein gemietetes Fahrrad mitnehmen. Wer nur an den herrlichen Strand möchte, läuft einfach knapp 1 km über die Nordspitze der Kurischen Nehrung bis an die Ostsee. Der Strand ist endlos und wunderschön. Infrastruktur gibt es allerdings kaum. Es gibt in gewissen Abständen sanitäre Anlagen und ganz wenig Gastronomie. Wer hier einen Strandtag verbringen möchte, sollte etwas zu essen und zu trinken mitbringen.
Wanderung rund um die Nordspitze der Kurischen Nehrung
Bei einer Wanderung um die Nordspitze der Kurischen Nehrung kommt man auch an einigen Sehenswürdigkeiten wie dem Meeresmuseum und dem Delfinarium vorbei. Man läuft insgesamt gut 5 km. Wir starten am Fähranleger in Smityne und wandern an der Küste des Kurischen Haffs in Richtung Norden. Nach 400 Metern erreichen wir das Besucherzentrum des Nationalparks Kurische Nehrung. In drei alten Villen gibt es viele Informationen, Karten und Filme.
Wir setzen unsere Wanderung fort und laufen weiter am Kurischen Haff entlang. Nach 750 Metern kommen wir an einigen Museumsschiffen (Ausstellung maritimer Veteranen) vorbei. Sehenswert ist das historische Haus eines Fischers. Das nächste Ziel ist das litauische Meeresmuseum, das auf dem Gelände einer preußischen Festung untergebracht ist. Es ist das beliebteste Museum Litauens und ein tolles Landausflugsziel für Familien. Neben einem Museum zur Schifffahrtsgeschichte gibt es ein großes Aquarium und sogar ein Delfinarium in einem separaten Gebäude. Ganz neu ist das Rehabilitationszentrum für Tiere der Ostsee. Hier werden verletzte, kranke oder gestrandete Ostsee-Tiere wie Robben, Seehunde und andere Meerestiere gepflegt und wieder ausgewildert. Insbesondere kümmert man sich hier um Robbenbabys.
Wir setzen unsere Wanderung in Smiltyne (Klaipeda) auf eigene Faust fort und erreichen nach 450 Metern die Nordspitze der Kurischen Nehrung. Hier kann man Schiffe beobachten. Auch das Kreuzfahrtschiff fährt später wieder hier vorbei. An der Nordspitze endet auch der lange Sandstrand. Wir wandern jetzt einfach am Ostseestrand entlang in Richtung Süden. Nach ca. 2,5 km stößt man auf viele Landausflügler, die hier einen Strandtag verbringen. Dann geht es durch den schönen Kiefernwald knapp 1 km zurück zum Fähranleger in Smiltyne.
Landausflüge im Umland von Klaipeda
Rund um Klaipeda gibt es viele attraktive Landausflugsziele. Besonders beliebt ist die endlos lange Kurische Nehrung, die neben der oben beschriebenen Nordspitze in Smiltyne natürlich viel mehr zu bieten hat. Die riesigen Sanddünen, das Künstlerdorf Nida und den Hexenberg in Juodkrante zum Beispiel. Die litauische Seite der Kurischen Nehrung ist ca. 52 km lang. Palanga ist der bekannteste Badeort Litauens und liegt gut 30 km nördlich von Klaipeda. Das sehenswerte Bernsteinmuseum in Palanga ist ein beliebtes Landausflugsziel. Ein weiteres Highlight ist der Nationalpark Memeldelta. Er ist ein Paradies für Naturfreunde und Vogelkundler. Dies sind die beliebtesten Sehenswürdigkeiten für einen Tag im Umland von Klaipeda auf eigene Faust.
Karte der Ziele für Landausflüge im Umland von Klaipeda: 1. Strand Smiltyne, 2. Litauisches Meeresmuseum, 3. Seebad Palanga, 4. Nida, 5. Tote Dünen, 6. Parnidis Düne (große Düne), 7. Hexenhügel, 8. Cape of Ventė (Vogelwarte)
Nida – Das Künstlerdorf der Nehrung
Nida (Nidden) ist der bekannteste Ort auf der Kurischen Nehrung. Er ist bereits knapp 50 km von Smiltyne entfernt. Der schöne Urlaubsort wurde bekannt durch die Künstlerkolonie Nidden und insbesondere durch Thomas Mann. Auf dem Schwiegermutterberg steht das Thomas-Mann-Haus mit seinem typischen Reetdach, verzierten Windbrettern und weißen Fensterläden. Der berühmte Schriftsteller arbeitete hier in den Sommern der Jahre 1930 bis 32 an dem Roman „Joseph und seine Brüder“. Nun beherbergt die Villa ein Museum und eine Gedenkstätte. Sehenswert ist auch der kleine Friedhof neben der Dorfkirche. Für die Haffregion typische, aus Holzbrettern geschnitzte Grabmäler stehen hier wie graue Waldgeister unter hohen alten Bäumen.
Parnidis Düne – Monument der Natur
Ein besonderes Highlight von Nida ist die bis zu 60 Meter hohe Parnidis-Düne. Die zweithöchste Wanderdüne Europas wird auch Hohe Düne, Parniddener Düne oder Große Düne genannt. Am höchsten Punkt der Düne wurde ein Aussichtspunkt eingerichtet. Hier gibt es nur Sand und Himmel, so weit das Auge reicht. Von den hohen Dünen herab blickt man auf eine zauberhafte, friedvolle Landschaft aus weißen Sandbergen und grünen Kiefernwäldern.
Hexenberg – Märchenhafte Holzfiguren
Der Hexenberg in Juodkrante auf der Kurischen Nehrung ist mit seinen Holzskulpturen ein beliebtes Ziel für Landausflüge in Klaipeda. Über 80 Holzskulpturen von Hexen, Teufeln oder litauischen Märchenfiguren säumen die schönen Wanderwege der Gegend.
Tote Dünen – Wandern durch endlose Sandlandschaften
Neben der Parnidis-Düne locken auch die toten Dünen zwischen den Ortschaften Pervalka und Juodkrante viele Urlauber an. Diese riesigen Dünen sind heute bewachsen und wandern nicht mehr. Deshalb die Bezeichnung „tote Dünen“. Wer von Smiltyne mit dem Mietwagen in Richtung Nida fährt, findet zwischen Kilometer 31 und 32 einen Parkplatz mit Infotafel. Hier darf man 2 Stunden stehen und kann die Dünen zu Fuß erkunden. Vom höchsten Punkt am Berg Naglių kopa hat man einen tollen Rundblick. Ein ca. 1 km langer Holzsteg führt durch diese Dünen zu einem Aussichtsturm mit Panoramablick auf das Kurische Haff und die Ostsee.
Kurisches Haff – Magische Landschaften am Wasser
Das Kurische Haff ist ein flaches Binnengewässer der Ostsee. Es ist getrennt von der Ostsee durch die Kurische Nehrung. Das flache Brackwasser mit Seegraswiesen, ausgedehnten Schilfbeständen und Algen bietet einen Lebensraum für viele Tiere. Bootsfahrten auf dem Kurischen Haff sind beliebte Landausflüge in Klaipeda.
Seebad Palanga – Badeort mit Tradition und Bernsteinmuseum
Das Ostseebad Palanga liegt gut 30 km nördlich von Klaipeda. Das frühere Polangen ist der größte und beliebteste Badeort an der litauischen Küste. Ein weißer, von Küstenwäldern gesäumter Sandstrand erstreckt sich scheinbar endlos an beiden Seiten der großen Seebrücke. Die baumbestandene, verkehrsfreie Altstadt lädt zum Bummeln ein.
Der Botanische Garten wurde Ende des 19. Jahrhunderts von einem französischen Landschaftsarchitekten angelegt. Im einstigen Schloss des polnischen Grafen Tyszkiewicz mitten im Park befindet sich das berühmte Bernstein-Museum. Hier erfährt man, wie Bernstein gewonnen und verarbeitet wird. Unter den 18.000 Stücken der bemerkenswerten Ausstellung sind kiloschwere Brocken und prähistorische Schmuckstücke zu bewundern.
Vogelwarte Windenburger Eck – Paradies für Vogelbeobachter
Das Windenburger Eck wird auch Cape of Ventė oder Ventės ragas genannt. Die Landzunge im Memeldelta ist als Rastplatz für Zugvögel bekannt. Bereits im Jahre 1929 wurde hier die Ventė Cape Ornithological Station gegründet. Hier werden noch heute tausende Vögel beringt, um deren Zug, Alter und Herkunft genauer zu bestimmen. Zu diesem Zweck werden die Vögel mit Fangnetzen eingefangen. Es gibt ein kleines Museum und einen Leuchtturm.
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