Viele Kreuzfahrtgäste sind auf der Suche nach kostengünstigen Alternativen zu den Landausflügen der Reedereien. In diesem Beitrag zeigen wir, wie man Landausflüge in Danzig auf eigene Faust gestalten kann. Mit Hafeninformationen, Verkehrsoptionen, lohnenswerten Landausflugszielen und Angeboten lokaler Landausflugsveranstalter. Vorab einige Informationen zu diesem schönen Kreuzfahrtziel. Danzig wird in Polen Gdańsk genannt und hat knapp 490.000 Einwohner. Zusammen mit den Nachbarstädten Sopot und Gdynia bildet Danzig einen Ballungsraum, der „Dreistadt“ genannt wird. Das tausendjährige Danzig ist ein beliebtes Ziel für Landausflüge in der Ostsee. Die meisten Kreuzfahrtschiffe laufen aber den großen Hafen von Gdynia (Gdingen) an. Als Danzig 1945 unter polnische Verwaltung kam, lag es beinahe gänzlich in Schutt und Asche. Seither ist das glanzvolle architektonische Erbe jedoch restauriert und wieder aufgebaut worden. Aber auch in jüngerer Vergangenheit hat die Stadt Geschichte geschrieben. Mit dem deutschen Angriff auf die Westerplatte begann der 2. Weltkrieg. Und zu Beginn der 1980er-Jahre hatte Lech Wałęsa mit seiner Solidarność einen entscheidenden Anteil am Fall des Kommunismus in Polen. Letzte Aktualisierung: November 2025
Weitere Hafenportraits für Landausflüge in der Ostsee auf eigene Faust: Aarhus, Helsinki, Klaipeda, Kopenhagen, Riga, Stockholm, Tallinn, Visby (Gotland)
Diese Fragen werden wir in diesem Hafenportrait von Danzig und der Dreistadt (Danzig, Sopot, Gdynia) beantworten:
- Wo legt das Kreuzfahrtschiff in Danzig an?
- Wie komme ich vom Hafen Gdynia nach Danzig? Welche Verkehrsmittel gibt es?
- Wo kann ich Landausflüge unabhängig von der Reederei buchen?
- Was gibt es in Gdynia zu sehen? Tipps für einen Stadtbummel oder eine Radtour.
- Was gibt es in Danzig zu sehen? Tipps für einen selbstgeführten Stadtrundgang.
- Wie komme ich von Gdynia nach Oliwa und was kann ich dort machen?
- Wie komme ich von Gdynia nach Sopot und was kann ich dort erleben?
- Welche Landausflugsziele im Umland von Danzig lohnen einen Besuch?
Landausflüge in Danzig buchen
Für den Tag in Danzig werden an Bord zahlreiche organisierte Landausflüge angeboten. Wer es individueller mag oder von den hohen Landausflugspreisen an Bord abgeschreckt wird, sollte sich die Angebote lokaler Veranstalter einmal ansehen.
Landausflüge in kleinen Gruppen mit Hafenabholung, Pünktlich-zurück-zum-Schiff-Garantie (inkl. ERGO Reiseversicherung) und (meist) deutschsprachigen Reiseleitern gibt es bei Meine Landausflüge* (s. oben). Für Sicherheit bei der Ausflugsplanung sorgen eine Geld-zurück-Garantie (bei Hafenausfällen) und eine kostenlose Stornierungsoption bis 24 Stunden vor Ausflugsbeginn. Weitere Aktivitäten und Kreuzfahrtausflüge in Danzig findet man bei GetYourGuide* oder bei Viator*.
Wo legt mein Kreuzfahrtschiff in Danzig an?
Die großen Kreuzfahrtschiffe unserer Zeit können den Hafen von Danzig nicht anlaufen. Sie legen im großen Ostseehafen der Nachbarstadt Gdynia an, der ca. 40 km weiter nördlich liegt. Hier machen auch die Kreuzfahrtschiffe von AIDA Cruises und TUI Cruises (Mein Schiff) fest. Gdynia ist ein Teil des Ballungsraumes „Dreistadt“.
Kreuzfahrtschiffe nutzen in Gdynia in der Regel den „Nabrzeże Francuskie“ (Franzosen Pier). Hier kann ein großes Kreuzfahrtschiff festmachen. Direkt neben dem Liegeplatz befindet sich das Auswanderermuseum Muzeum Emigracji in einem modernisierten alten Terminalgebäude. Für Landausflügler gibt es kein Gdynia Cruise Terminal und auch sonst wenig Infrastruktur. Landausflugsbusse können direkt auf die Mole fahren. Taxis warten sowohl auf dem Hafengelände als auch außerhalb. Direkt nebenan wurde ein modernes Fährterminal eingeweiht.
Nur kleine Kreuzfahrtschiffe können den Hafen der Stadt Danzig direkt anlaufen. Die meisten Kreuzfahrtschiffe machen direkt an der Westerplatte am Obrońców Westerplatte Quay fest. Eine Alternative ist der WOC II Quay um die Ecke. Das Stadtzentrum von Danzig ist ca. 10 Kilometer entfernt.
Mobilität in Danzig: Tipps für Kreuzfahrer
Wie kann ich mich in der Dreistadt fortbewegen und komme vom Hafen in Gdynia nach Danzig, Oliwa oder Sopot? Das Thema Mobilität ist ein zentraler Punkt für alle Kreuzfahrer, die ihre Kreuzfahrtausflüge in Danzig auf eigene Faust planen. Letztlich geht es um die Frage, wie man vom Hafen in Gdynia zu den gewünschten Landausflugszielen kommt. Dazu haben wir hier Informationen zusammengestellt. Vorab einige Entfernungsangaben zu beliebten Zielen für Landausflüge in Danzig (ab Franzosen Pier in Gdynia):
- Bahnhof Gdynia Glowna: 2,2 km
- Molo Południowe: 2,3 km
- Stadtstrand Plaża Miejska: 2,5 km
- Sopot Pier: 11 km
- Dom von Oliwa: 23 km
- Westerplatte: 29 km
- Langer Markt (Danziger Rechtstadt): 39 km
- Museum KZ Stutthof: 91,9 km
- Marienburg: 93 km
Karte von Gdynia: Die Hafenstadt Gdynia ist Ziel aller größeren Kreuzfahrtschiffe mit Ziel Danzig. Direkt am Hafenausgang befindet sich eine Bushaltestelle (H). Mit dem Bus könnte man den Bahnhof der Stadtbahn SKM erreichen und nach Danzig fahren. Mögliche Ziele für einige Stunden in Gdynia auf eigene Faust sind die Molo Południowe (1) oder die Markthalle Hala Targowa (2). Gdynia verfügt auch über einen großen Ostseestrand (Palme).
Zu Fuß unterwegs: Sehenswürdigkeiten in Hafennähe
Wer gut zu Fuß ist, könnte in Gdynia die Markthalle Miejska Hala Targowa (2 km), die Molo Południowe mit den Museumsschiffen (2,3 km) oder den Strand von Gdynia (2,5 km) zu Fuß erreichen. Der Bahnhof Gdynia Glowna ist vom Hafen 2,2 km entfernt und kann ebenfalls zu Fuß erreicht werden. Die Alternativen sind öffentliche Busse und Leihfahrräder.
Gibt es Shuttlebusse?
Normalerweise gibt es in Gdynia keine Shuttlebusse der Reederei. Dafür ist die Entfernung nach Danzig auch einfach zu groß. Bei AIDA Cruises gab es unter der Bezeichnung „Danzig auf eigene Faust“ einen Bustransfer mit 4 Stunden Aufenthalt. Ähnliche Angebote gibt es in der Regel auch bei anderen Reedereien.
Günstig und flexibel: Mit dem Bus durch Gdynia
Die öffentlichen Verkehrsmittel werden in Gdynia von der lokalen Verkehrsgesellschaft ZKM Gdynia betrieben. Die Webseite ist leider nur in polnischer Sprache verfügbar. Trotzdem können öffentliche Busse für die Fahrt vom Hafen zum Bahnhof in Gdynia interessant sein. Wenn man den Bereich des Hafens verlässt, sieht man die Bushaltestellen „Dworzec Morski – Muzeum Emigracji“ gleich auf der linken Seite. Von hier fahren öffentliche Busse (z.B. der Linie 133) in Richtung Hauptbahnhof. Ein Einzelfahrschein kostet 4,80 zł und kann im Bus bezahlt werden. Manchmal akzeptieren die Busfahrer wohl auch Euro. Kreditkarten funktionieren in der Regel auch.
Taxis, Uber & Co
Wer keinen geführten Landausflug gebucht hat, kann Danzig mit einem der zahlreichen Taxis erreichen. Die Fahrzeit liegt bei ca. 45 Minuten. Man sieht die lange Schlange der wartenden Taxis bereits vom Schiff aus. Reguläre Taxis sind mit Taxametern ausgerüstet. Eine gute Alternative stellt die Uber App dar. Sie offeriert verschiedene Fahrzeugoptionen. Bolt ist eine weitere etablierte Alternative in Gdynia und der gesamten Dreistadtregion.
Es gibt aber auch viele Fahrer mit Auto, die bevorzugt als Reiseführer für den Tag fungieren und auch Deutsch oder Englisch sprechen. Üblicherweise wird ein Festpreis verhandelt. Mit einem Preis von ca. 30 Euro pro Stunde und Fahrzeug sollte man rechnen. Bei einer Buchung für den ganzen Tag wird es möglicherweise etwas günstiger. Bezahlt wird erst nach Rückkehr zum Hafen. Wir haben für 7 Stunden zuletzt 140 Euro bezahlt.
SKM-Stadtbahn: Mit der SKM günstig nach Danzig oder Sopot fahren
Ein günstiges und schnelles Fortbewegungsmittel für Landausflüge in Danzig auf eigene Faust ist die Stadtbahn SKM. Die blaugelben Züge fahren vom Bahnhof Gdynia Glowna in kurzen Abständen über Sopot und Oliwa nach Danzig Glowny. Man ist ca. 35 Minuten unterwegs. Die einfache Fahrt kostet derzeit 9,60 Złoty. Die SKM-Tickets können an Fahrkartenautomaten und an Schaltern gekauft werden. An den Fahrkartenautomaten kann man zuerst die Sprache (Deutsch, Englisch, Polnisch) auswählen. Dann gibt man das Fahrziel (Gdansk Glowny) ein, wählt das Ticket aus und bezahlt. Als Zahlungsart kann man eine Kreditkarte, eine EC-Karte oder Bargeld auswählen. Die an Schaltern erworbenen Tickets müssen vor der Abfahrt an einem der gelben Stempelautomaten entwertet werden.
Am Bahnhof Gdansk Glowny angekommen, kann man die berühmten Sehenswürdigkeiten der Rechtstadt gut zu Fuß erreichen. Bis zum Langen Markt geht man ca. 1,2 km. Die riesige Marienkirche ist sogar nur etwa 500 Meter vom Bahnhof entfernt. Wer möchte, kann auf der Rückfahrt nach Gdynia in Oliwa und/oder Sopot aussteigen. In Oliwa geht man von der Bahnstation gut 1 km bis zum Dom. In Sopot könnte man durch eine Fußgängerzone ebenfalls ca. 1 km zur bekannten Seebrücke am Strand des Urlaubsortes laufen.
Radfahren in der Dreistadt – Aktiv unterwegs
Das Fahrrad-Sharing-System in Gdynia heißt MEVO. Es ist eines der größten elektrischen Fahrradverleihsysteme Europas und deckt die gesamte Dreistadtregion (Danzig, Gdynia, Sopot) ab. Die Nutzung erfolgt über eine mobile App, die das Entsperren der Fahrräder ermöglicht. Wer den Tag in Gdynia verbringen möchte, kann ein Fahrrad gut gebrauchen. Man kann damit schöne Ostseestrände im Süden der Stadt und sogar das Seebad Sopot gut erreichen.
Die besten Highlights in Danzig für Kreuzfahrtgäste
Man hört in Danzig oft den Begriff „Dreistadt“. Die Dreistadt ist eine Metropolregion, die aus den drei Städten Danzig (Gdańsk), Sopot (Zoppot) und Gdynia (Gdingen) besteht. Die meisten Landausflügler nutzen den Tag in Gdynia wohl für eine Stadtbesichtigung in Danzig. Viele der bekannten Sehenswürdigkeiten Danzigs befinden sich in der berühmten Rechtstadt, dem historisch bedeutsamsten Teil der Stadt. Aber auch das Seebad Sopot mit seiner Seebrücke und dem herrlichen Ostseestrand ist ein lohnendes Ziel. Das gilt genauso für den Vorort Oliwa mit seinem Dom und dem schönen Park. In der Hafenstadt Gdynia gibt es für Landausflügler leider vergleichsweise wenig zu sehen. Dies sind die beliebtesten Sehenswürdigkeiten für Landausflüge in Danzig auf eigene Faust.
Karte der Dreistadt: 1. Seebad Sopot, 2. Oliwa (Vorort von Danzig), 3. Danzig Zentrum, 4. Westerplatte in Danzig (hier können kleine Kreuzfahrtschiffe anlegen). Große und größere Kreuzfahrtschiffe nutzen den Hafen von Gdynia.
Stadtbummel in Gdynia – Shopping und maritime Erlebnisse
Das heutige Gdynia wurde erst in den 1930er-Jahren zur Großstadt. Die Stadt entstand im Prinzip erst mit dem Bau des großen Überseehafens an der Ostsee und wirkt auf den ersten Blick grauer und trister als der Rest der Dreistadt. Trotzdem kann man hier einen schönen Landausflug verleben und die wenigen Highlights erkunden. Leider sind die Entfernungen relativ groß. Wer nicht so weit laufen möchte, sollte sich mit den öffentlichen Bussen der Stadt auseinandersetzen oder ein Fahrrad ausleihen (s. oben). Dies sind die beliebtesten Highlights für Landausflüge in Gdynia auf eigene Faust.
Einkaufsmeile Świętojańska-Straße
Wir starten am Schiff und laufen zunächst 1,6 km bis zum Beginn der sehr langen Einkaufsstraße Świętojańska. Diese erstreckt sich über ca. 1,5 km bis zum Rathaus. Es handelt sich um eine breite Straße mit viel Autoverkehr. Wirklich Lust auf einen Einkaufsbummel macht die Świętojańska-Straße ehrlich gesagt nicht. Wenn man ein Fahrrad hat, könnte man die Straße einmal rauf- und runter radeln.
Karte der Highlights von Gdynia: 1. Muzeum Emigracji w Gdyni, 2. Miejska Hala Targowa (Markthalle), 3-Sea Towers, 4. Molo Południowe, 5. ORP Błyskawica Zerströrer, 6. Dar Pomorza Segelschulschiff, 7. Aquarium Gdynia, 8. Plaża Miejska (Stadtstrand)
Museumsschiffe und ein Aquarium an der Südmole
Nachdem wir ca. 250 Meter auf der Świętojańska-Straße gelaufen sind, biegen wir am Kościuszko-Platz rechts ab. Über den riesigen Platz erreichen wir bald die Molo Południowe (Südmole) mit einigen Sehenswürdigkeiten. Die 120 Meter breite und 600 Meter lange Südmole wird heute touristisch genutzt und ist das Topziel für Landausflüge in Gdynia auf eigene Faust. Hier liegen einige Museumsschiffe, darunter die Segelschiffe „Dar Pomorza“ und „Dar Młodzieży“, der Zerstörer „ORP Błyskawica“ oder die Galeone „Dragon“. Am Ende der Mole befindet sich das Aquarium von Gdynia, das vielleicht eine Alternative für schlechtes Wetter ist. Auf der Mole werden auch Bootsausflüge angeboten.
Stadtstrand Plaża Miejska: Sonne tanken an der Ostsee
Von der Südmole geht man ca. 500 Meter bis zum Stadtstrand Plaża Miejska. Man geht am Yachthafen entlang. Der große Strand bietet viel Platz, ist aber trotzdem am Wochenende sehr voll. Liegen und Sonnenschirme gibt es nicht. Gastronomie und sanitäre Anlagen sind aber vorhanden. Eine schöne Promenade führt am Strand entlang in Richtung Süden. In südlicher Richtung schließen sich weitere Strände an, die im Prinzip bis Sopot reichen. Zu nennen sind zum Beispiel der Orlowo Strand oder der Redlowo Strand. Hier benötigt man aber ein Fahrrad.
Shopping in Gdynia: Vom Polenmarkt bis zur modernen Mall
Die lange Świętojańska Straße haben wir bereits beschrieben. Dies ist die traditionelle Haupteinkaufsstraße Gdynia. Wer Lust hat, könnte vom Kościuszko-Platz noch ein wenig in Richtung Rathaus bummeln oder radeln. Die riesige moderne Mall Riviera Center (centrumriviera.pl) liegt bereits außerhalb der Reichweite von Fußgängern. Eine Alternative ist die große Markthalle Hala Targowa, die knapp 2 km vom Hafen entfernt ist. Hier gibt es neben Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch auch Kleidung und Drogerieartikel.
Danzig auf eigene Faust zu Fuß: Ein individueller Stadtrundgang
Die meisten der bekannten Sehenswürdigkeiten für Landausflüge in Danzig liegen in dem ältesten und historisch bedeutsamsten Stadtviertel, das Rechtstadt genannt wird. Hier hat auch die Touristeninformation ihr Hauptbüro am Langer Markt. Außerhalb der Rechtstadt locken bekannte Museen wie das Europäische Zentrum der Solidarność oder das Museum des Zweiten Weltkrieges viele Landausflügler an.
Da das Kreuzfahrtschiff in Gdynia liegt, benötigt man ein Verkehrsmittel. Viele Kreuzfahrer fahren auf eigene Faust mit der Stadtbahn SKM von Gdynia nach Danzig und steigen am Bahnhof Danzig Glowny aus. Von hier kann man die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt gut zu Fuß erkunden. Eine mögliche Route für einen selbstgeführten Stadtrundgang in Danzig stellen wir jetzt vor.
Karte der Highlights für einen Stadtrundgang in Danzig: 1. Bahnhof SKM Danzig Glowny, 2. Bernsteinmuseum, 3. Langgasser Tor, 4. Langgasse, 5. Langer Markt, 6. Promenade an der Mottlau, 7. Kranturm, 8. Mariacka, 9. Marienkirche, 10. Museum des Zweiten Weltkriegs, 11. Europäisches Zentrum der Solidarität
Bernsteinmuseum & Langgasser Tor
Das erste Ziel unseres Stadtrundgangs in Danzig könnte das nur ca. 500 Meter entfernte Bernsteinmuseum sein. Es befindet sich seit 2021 in der Großen Mühle und gilt als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Auf drei Etagen erfährt man alles über die Geschichte, Bearbeitung und Bedeutung des Bernsteins in Danzig. Die durchschnittliche Besuchsdauer liegt bei etwa 1 bis 2 Stunden, je nachdem, wie ausführlich man die Ausstellung erkunden möchte.
Wir setzen unseren Stadtrundgang fort und gehen vom Bernsteinmuseum ca. 600 Meter zum Langgasser Tor. Dieses ist auch als das Goldene Tor bekannt und ein würdiges Eingangstor zur Rechtstadt.
Langgasse & Langer Markt
Nachdem wir durch das Langgasser Tor gegangen sind, befinden wir uns in der Langgasse. Das ist eine etwa 1 km lange Fußgängerzone mit prachtvollen Patrizierhäusern aus verschiedenen Epochen. Die prächtige Straße ist die Hauptstraße der Rechtstadt und einer der touristischen Hotspots Danzigs. Sie endet am Rechtstädtischen Rathaus, wo sie nahtlos in den Langen Markt übergeht.
Der Langer Markt entstand im 17. Jahrhundert als Verlängerung der Langgasse. Neben den prächtigen Häusern der wohlhabenden Bürger (z.B. das Speymannhaus) stehen hier bekannte Sehenswürdigkeiten wie der Artushof, der Neptunbrunnen oder das Grüne Tor. Letzteres stellt die Begrenzung des Platzes zur Mottlau hin dar. Der Artushof mit seinem 350 Quadratmeter großen Saal und dem größten Kachelofen Europas ist eines der Wahrzeichen Danzigs. Hier trafen sich die Männer, die in der Stadt Rang und Namen hatten, um über Geschäfte und politische Themen zu verhandeln. Vor dem Artushof befindet sich der Neptunbrunnen von 1633. Er ist ein beliebtes Fotomotiv. Hier werden viele Selfies gemacht.
Mottlau & Krantor
Wir verlassen den Langer Markt durch das Grüne Tor und biegen links ab. Hier befinden wir uns an einer Promenade an der Mottlau. Im Sommer gibt es viele Stände und es ist meistens sehr voll. Unser Ziel ist das 350 Meter entfernte Krantor. Dieses ist das Wahrzeichen der Stadt und ein Topziel für den Stadtrundgang in Danzig auf eigene Faust. Es wurde 1444 als Teil der Stadtbefestigung errichtet und nach Kriegszerstörungen wieder aufgebaut. Im Mittelalter konnten damit beachtliche Lasten bewegt werden. Im Inneren der Treträder schufteten Menschen. Heute befindet sich im Krantor eine Zweigstelle des Nationalen Schifffahrtsmuseums.
Sehenswürdigkeiten in der Danziger Rechtstadt: 1. Krantor, 2. Grüne Brücke, 3. Langer Markt, 4. Artushof, 5. Rathaus, 6. Langgasse, 7. Marienkirche, 8. Mariacka (Bernsteingasse)
Mariacka & Marienkirche
Wir setzen unseren Stadtrundgang in Danzig auf eigene Faust am Krantor fort. Jetzt gehen wir entlang der Mottlau ca. 150 Meter zurück, bis wir auf der rechten Seite das Frauentor sehen. Wir gehen durch das Tor hindurch und stehen in der Frauengasse (Mariacka). Die ist eine der stimmungsvollsten Gassen in der Rechtstadt. Typisch sind die schmalen Häuser mit erhöhten Terrassen, steinernen Treppen und reich verzierten Fassaden. Die Mariacka ist heute das Zentrum des Bernsteinschmucks in Danzig, mit zahlreichen Galerien, Werkstätten und kleinen Läden.
Am Ende der Mariacka befindet sich die gewaltige Marienkirche, die ein Topziel für Landausflüge in Danzig ist. Sie ist eine der drei größten Backsteinkirchen nördlich der Alpen und bietet bis zu 25.000 Gläubigen einen Platz. Das Gotteshaus kann das ganze Jahr über besichtigt werden. Ein besonderes Highlight ist der Aufstieg auf den 82 Meter hohen Glockenturm mit Aussichtspunkt, der über 402 Stufen erreicht werden kann. Der Lohn für den mühsamen Aufstieg ist eine fantastische Aussicht. Die Gebühr für den Glockenturm liegt bei ca. 18 PLN.
Die Marienkirche war das letzte Highlight unseres Stadtbummels in der Danziger Rechtstadt. Zurück zum Bahnhof Gdansk Glowny geht man 1,2 km. Wer noch Zeit und Energie hat, könnte sich noch zwei bekannte Museen ansehen.
Museum des Zweiten Weltkriegs & Europäisches Zentrum der Solidarität
Das Museum des Zweiten Weltkriegs ist 1,2 km von der Marienkirche entfernt. Den modernen Bau aus Stein und Glas sieht man bereits von Weitem. Die Dauerausstellung befindet sich größtenteils etwa 14 Meter unter der Erde, umfasst rund 5.000 Quadratmeter und gehört zu den größten Weltkriegs-Ausstellungen weltweit. Eine geführte Tour dauert 3 Stunden.
Danach gehen wir wieder 1,2 km zum Europäischen Zentrum der Solidarität. Es befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Leninwerft und befasst sich mit der Geschichte der polnischen Gewerkschaft Solidarność und dem Fall des Kommunismus. Das moderne Museumsgebäude mit seiner rostfarbenen Fassade erinnert in seiner Form an einen Schiffsrumpf und steht symbolisch für die Werftarbeiter. Viele werden sich an den Elektriker Lech Wałęsa erinnern. Er war von 1980 bis 1990 Vorsitzender der Gewerkschaft Solidarność und später Staatspräsident und Träger des Friedensnobelpreises. Wer weiß, ob es ohne ihn einen Fall der Mauer gegeben hätte.
Hiermit endet unser Landausflug in Danzig auf eigene Faust. Der Bahnhof ist nur 750 Meter vom Europäischen Zentrum der Solidarität entfernt. Auf dem Rückweg nach Gdynia könnte man noch einen Stopp in Oliwa und in Sopot einplanen.
Der grüne Stadtteil Oliwa – Orgelkonzerte und mehr
Oliwa ist ein grüner Stadtteil von Danzig. Der Ort ist für seine Geschichte sowie seine schöne Lage bekannt. Im Mittelalter war Oliwa ein wichtiger Ort für die Zisterzienser. Sie gründeten dort ein großes Kloster, dessen imposante Architektur noch heute beeindruckt. Das Kloster und der Dom zu Oliwa mit seinen berühmten Orgeln sind wichtige Sehenswürdigkeiten, die man sich anschauen sollte. Auch die Orgelkonzerte im Dom sind bei Landausflüglern sehr beliebt.
Außerdem ist der Stadtteil für seine grünen Parks bekannt. Der Oliwa-Park liegt um das frühere Kloster herum und ist heute ein beliebter Ort zum Ausruhen. In Oliwa befindet sich zudem auch der Danziger Zoo. Das ikonische Hochhaus Olivia Star ist eine neue Sehenswürdigkeit und bietet einen spektakulären Ausblick aus 130 Metern Höhe. Oliwa ist ein wunderbarer Ort, um dem Trubel der Stadt zu entfliehen. Park und Dom sind vom Bahnhof der SKM zu Fuß erreichbar. Ideal für einen Tag in Danzig (Gdynia) auf eigene Faust.
Karte der Highlights von Oliwa: Von dem Bahnhof der SKM kann man die Kathedrale (1) und den schönen Park (2) zu Fuß erreichen.
Ein Tag in Sopot – Strände und Kurort-Atmosphäre erleben
Sopot liegt zwischen Gdynia und Danzig an der Ostseeküste und ist ein Teil der Dreistadt (Danzig, Gdynia und Sopot). Der beliebte Urlaubsort ist bekannt für seine Strandpromenade, den wunderschönen Ostseestrand und die lange Seebrücke Molo. Die längste Seebrücke Europas erstreckt sich weit in die Ostsee. Von dort hat man einen atemberaubenden Blick auf die Küste. Sopot ist zudem für seine Architektur bekannt. Das Krumme Haus (Krzywy Domek) ist ein Gebäude mit einer verzerrten, fast märchenhaften Fassade. Zudem hat die Stadt ein lebendiges Kulturangebot mit Konzerten, Festivals oder Theateraufführungen. Das Sopot Festival ist eines der bekanntesten Musikfestivals Polens.
Sopot ist ein beliebtes Landausflugsziel. Vom nahen SKM-Bahnhof kann man sehr schön über die schöne Einkaufsstraße Monte Cassino in Richtung Meer und Seebrücke bummeln. Ideal für einen Tag in Danzig auf eigene Faust.
Karte für einen Tag in Sopot auf eigene Faust: 1. Seebrücke Molo und Strand, 2. Boulevard Monte Cassino, 3. Krummes Haus
Landausflüge im Umland der Dreistadt
Die weitere Umgebung von Danzig und Gdynia bietet viele interessante Landausflugsziele. Die Marienburg gehört zu den größten Backsteinburgen der Welt und ist ein UNESCO-Weltkulturerbe. Die Ritter des Deutschen Ordens bauten die Festung im 13. Jahrhundert. Das KZ Stutthof befindet sich in der Nähe von Danzig. Dort inhaftierten, folterten und ermordeten die Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg Tausende. Heute erinnert die Gedenkstätte an die Opfer. Sie dokumentiert die Geschichte des Holocausts. Viele Ziele für erlebnisreiche Landausflüge in Danzig auf eigene Faust.
Marienburg – Eine der größten Burgen Europas
Knapp 100 km vom Hafen in Gdynia entfernt, in Malbork (Marienburg), befindet sich die Festung Marienburg. Die größte Backsteinburg der Welt wurde ab 1270 von den Deutschordensrittern erbaut und besteht aus dem Hochschloss, dem Mittelschloss und der Vorburg. Aufgrund der Größe sollte für eine vollständige Besichtigung mindestens ein halber bis ganzer Tag eingeplant werden. Das Weltkulturerbe Marienburg ist ein schönes Landausflugsziel für alle, die Danzig bereits kennen.

Museum KZ Stutthof – Mahnmal der Geschichte
Circa 35 km westlich von Danzig befindet sich das KZ Stutthof. An Bord werden in der Regel Landausflüge hierher angeboten. Das Lager wurde im September 1939 unmittelbar nach Beginn des Zweiten Weltkriegs gegründet und war das erste Konzentrationslager außerhalb Deutschlands. Es war berüchtigt für extreme Zwangsarbeit, Hunger und organisierte Morde. Gerade in den letzten Jahren wurden die Verbrechen im KZ Stutthof durch einige Nachfolgeprozesse in Erinnerung gerufen. Die polnische Gedenkstätte und das Museum können heute besichtigt werden.
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