Der Transport (die Anbindung des Hafens) ist im Kreuzfahrttourismus von großer Bedeutung. Wenn große Kreuzfahrtschiffe in eine Stadt kommen, bringt das viele Chancen, aber auch große Herausforderungen. Tausende Passagiere kommen gleichzeitig an Land und wollen die Stadt entdecken, einkaufen, essen gehen oder Sehenswürdigkeiten besuchen. Ohne gut funktionierende und bezahlbare Transportmöglichkeiten kann das schnell zu Chaos führen. Die Folge sind überfüllte Straßen, gestresste Einheimische und enttäuschte Gäste.
Doch es geht auch anders. Ein gutes Beispiel ist die Stadt Portland in Maine (USA). Dort fährt ein sogenannter City Loop Shuttle auf einer festen Route durch die Innenstadt. Das ist kein typischer Touristenbus. Hier geht es nicht um Sightseeing, sondern um eine einfache und günstige Möglichkeit, sich auf eigene Faust in der Stadt zu bewegen. Der City Loop Shuttle bringt Kreuzfahrer auch in Stadtteile, die nicht direkt am Hafen liegen. Das hilft kleinen Geschäften und Cafés, die sonst kaum etwas vom Kreuzfahrttourismus hätten. Gleichzeitig können Landausflügler auf eigene Faust losziehen, ohne auf teure Landausflüge angewiesen zu sein. Die Stimmung in der Stadt gegenüber den Kreuzfahrtgästen ist deshalb heute deutlich positiver.
Auch in Civitavecchia, dem Hafen von Rom, ist man einen Schritt weiter. Dort kümmert sich das Unternehmen Port Mobility darum, dass Landausflügler schnell und gut informiert nach Rom kommen. Neben bequemen Shuttlebussen direkt vom Schiff zum Bahnhof (es gibt gute Bahnverbindungen nach Rom) gibt es Info-Punkte, an denen Landausflügler Hilfe bekommen, sowie kleine Elektrofahrzeuge mit Guides, die direkt im Hafen unterwegs sind und Passagieren weiterhelfen.

Stephen Xuereb von Global Ports Holding bringt es auf den Punkt: „Das Urlaubserlebnis beginnt in dem Moment, in dem ein Passagier das Schiff verlässt.“ Wer von Anfang an einen guten Eindruck hinterlässt, gewinnt nicht nur Gäste, sondern auch das Vertrauen der lokalen Bevölkerung.
Trotz aller Bemühungen gibt es immer wieder Kritik am Kreuzfahrttourismus, etwa wegen Umweltfragen oder angeblich geringer wirtschaftlicher Vorteile. Doch Xuereb betont, wie wichtig Zahlen und Fakten sind. Sein Unternehmen lässt regelmäßig unabhängige Studien durchführen, die zeigen, wie stark der Tourismus die lokale Wirtschaft unterstützt. So können Städte und Häfen gezielter planen und besser mit Kritik umgehen.
Ein weiteres gutes Beispiel ist Nassau auf den Bahamas. Dort wurde der Hafen zusammen mit der Bevölkerung komplett neugestaltet. Jetzt erwartet die Landausflügler kein anonymes Terminal mehr, sondern ein Ort, der echtes Bahamas-Feeling bietet – mit lokaler Kultur, Essen und Handwerk. Günstige Sammeltaxis sorgen für den Transport.
Fazit: Nur mit guten Transportmöglichkeiten wird Kreuzfahrttourismus zum Gewinn für alle.
Kreuzfahrttourismus kann Städte bereichern. Aber dafür braucht es mehr als nur schöne Sehenswürdigkeiten und Landausflugsziele. Entscheidend ist, wie die Menschen in der Stadt ankommen, wie sie sich bewegen können und wie sie sich dabei fühlen. Ob Shuttlebus in Portland oder Elektro-Guides in Civitavecchia – clevere Verkehrslösungen, guter Service und echte Einbindung der Menschen vor Ort sind der Schlüssel für eine Win-win-Situation.